Mir fällt auf, dass die Siedlungen an der Strecke, im Gegensatz zu bisherigen Erfahrungen, sehr gepflegt aussehen. Obwohl die Menschen hier in einfachsten Hütten leben, und sie das Wasser oft kilometerweit zu ihren Unterkünften tragen müssen, halten sie alles sehr sauber und sind ständig am kehren. Wir fahren durch die Ost-Caprivi Region bis Katima Mulilo. Diese kleine Stadt liegt direkt am Südufer des „Zambesi Flusses“, der die Grenze zu Sambia markiert.
Weiter geht es auf dem Trans-Caprivi-Highway nach Kongola. Hier verlassen wir den Highway und kommen am Nachmittag im Camp Kwando an. Das Camp liegt malerisch gelegen, direkt am Kwando-Fluss unter den Kronen mächtiger Bäume, und bietet eine ideale Mischung aus rustikalem Afrika-Erlebnis und dem Komfort einer Lodge.
Unser Zelt ist wunderschön, allerdings klappt die Warmwasserversorgung nicht wirklich. Da das Camp mit einer Solarstromanlage arbeitet, ist es verständlicherweise auch nicht erlaubt, einen Föhn bzw. Wasserkocher o.ä. einzustecken. Das stört uns aber nicht weiter. Etwas unangenehmer sind die vielen Stinkwanzen, welche sich überall befinden. Laut Managerin Anke, ist dies im Moment eine große Plage, aber man kann kaum etwas dagegen tun. Naja, beißen tun die Viecher ja nicht, sie stinken halt nur erbärmlich wenn man auf sie tritt oder sie zerquetschen will. Also arrangieren wir uns mit ihnen.

Grenze von Simbabwe nach Botswana

Ngoma Bridge – Grenze von Simbabwe nach Botswana

Zeltunterkunft im CAMP KWANDO

Zeltunterkunft im CAMP KWANDO

Kaffee auf unserer Terrasse im Camp Kwando

Sonnenuntergang – Camp Kwando
Natürlich darf Tanz und Gesang nicht fehlen, und es trifft mich, die sich mit dem Medizinmann zu den Trommeln bewegen muss. Wen auch sonst, wir sind ja die einzigen Touristen, was aber für uns sehr schön ist. Da mir der Medizinmann nur das Beste wünscht, habe ich auch kein Problem, danach vom selbst gebrauten Bier aus einem etwas unansehnlichen Becher zu trinken. Schmeckt gar nicht so schlecht.
Wir dürfen dann sogar einen Blick in die Hütte des Medizinmannes werfen – sehr interessant!!! Seit 1985 gibt es im Dorf einen Brunnen, da vorher zu oft Unfälle mit Löwen oder Leoparden beim Wasser holen passiert sind. Da wir wirklich sehr viel Informationen bekommen haben, und es keine Massentourismus Veranstaltung war, kaufen wir dann noch ein kleines Nilpferd und verabschieden uns.
Nach dem Rückweg vom Tradional Village zum Camp Kwando, treffen wir Anke, die Managerin des Camps, und wir unterhalten uns gut mit ihr. Inzwischen haben sich afrikanische Eichhörnchen in unserem Zelt an unsere Kühltasche herangemacht. Obwohl der Reißverschluss der Tasche geschlossen war, haben sie diesen geöffnet und Brot geklaut. Denen werden wir helfen – Thomas klebt Panzertape darüber, und später stellen wir an den Kratzspuren fest, dass sie es wieder versucht haben, aber ohne Erfolg. Es ist ja nicht so, dass wir ihnen nichts gönnen, aber im Freien liegen Dutzende von Passions Früchten herum, aber nein, sie möchten unbedingt die aus unserem Zelt.
Das Abendessen im Camp ist lecker, aber genießen können wir es nicht so richtig, denn außer uns und einigen Pärchen ist noch eine Reisegruppe anwesend, die sich lautstark am Nebentisch unterhalten. Was soll man sagen? Die Lautstärke und das Benehmen dieser Gruppe stört doch sehr die Idylle dieses Camps.
Das bestätigt wieder einmal unsere Einstellung: Eine Gruppenreise geht gar nicht!!!

Blick über den Fluss „Kwando“ im CAMP KWANDO

Bar mit Theke im CAMP KWANDO

Terrasse im CAMP KWANDO

Feuerstelle im CAMP KWANDO

Traditional Village – CAMP KWANDO

Traditional Village – CAMP KWANDO
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen verlassen wir das Camp Kwando und fahren durch den Bwabwata Nationalpark, parallel entlang des Okavango Flusses mit vielen kleinen Dörfern, in den westlichen Teil des Caprivi Streifen. In Divundu tanken wir, kaufen Getränke ein und versuchen „Chicken Wings“ vom „Take away“, die allerdings nicht unserem Geschmack entsprechen.
Mit der Riverdance Lodge erwartet uns eine traumhafte Unterkunft, am Steilufer des Okavango Flusses gelegen. Wir übernachten in einem Bungalow aus einheimischen Holz und viel Glas, der inmitten alter Bäume steht. Sowohl vom Bett, als auch vom extra Badezimmer und der eigenen großzügigen Terrasse hat man einen fantastischen Blick auf den Fluss. Auf der anderen Seite des Flusses liegt Angola. Hier sehen wir, wie die Menschen sich selbst und ihre Wäsche im Fluss waschen. Ich bekomme schon ein komisches Gefühl, da mir bewusst wird, in welchem Luxus wir, im Gegensatz zu diesen Menschen leben. Wir genießen die Atmosphäre am Fluss und lassen uns das Abend Menü mit leckerem Fisch (heute nur mit einem weiteren Pärchen) schmecken.

RIVERDANCE LODGE

RIVERDANCE LODGE

Sonnenuntergang am Cubango River
An einigen Stellen im Park kann man aussteigen und die Gegend in sicherem Abstand zum Auto auch zu Fuss erkunden. Wir machen dies an einer Wasserstelle, an der 8 Elefanten und viele Zebras ihren Durst löschen. Hierbei sollte man jedoch genügend Vorsicht walten lassen, was wir auch tun.
Auf dem Rückweg wird uns dann klar, dass wir durch die Popa Falls Lodge zu den Popa Fällen gelangen. Beeindruckt sind wir von diesen Fällen allerdings nicht. Wir essen noch ein Sandwich mit Pommes in dieser Lodge und fahren zurück in unsere Unterkunft. Eigentlich wollte ich den restlichen Nachmittag am Fluss genießen, aber daraus wird nichts. Mir ist übel, und das von einem Käsesandwich und Pommes in der komfortablen Popa Falls Lodge, nicht von irgendeinem Einheimischen Essen. Man soll es nicht glauben. Das Abendmenü besteht deshalb für mich heute aus Cola und Salzbrezeln. Schade, wo man doch in der Riverdance Lodge so vorzüglich essen kann.

Eingang zum Mahango Gamepark

Büffel im Mahango Gamepark

Affenbrotbaum (Baobab) im Mahango Gamepark

Elefanten im Mahango Gamepark

Mahango Gamepark

Popa Falls
Wir verlassen heute die Caprivi Region und fahren nach Rundu. Auf der Strecke könnten wir unser Mittagessen einkaufen, aber die Fleischstücke, die zum Verkauf am Straßenrand an Bäumen hängen, machen uns nicht wirklich Appetit. Wir sind halt Europäer! Die Stadt Rundu ist das einzige Versorgungszentrum der Kavango Region und Tor zum Caprivi. Die Stadt hat kaum Sehenswürdigkeiten, jedoch ein lebendiges Marktleben, mit Markthallen und Straßenmärkten, das wir uns anschauen. In einer Straße sehen wir viele Menschen, die vor einem Zelt stehen. Es schaut aus, als wenn in diesem Zelt ein Gottesdienst abgehalten wird, und diese Menschen innen keinen Platz mehr gefunden haben. Zumindest lässt ihre Haltung darauf schließen.
Am frühen Nachmittag kommen wir in der Hakusembe River Lodge an. Die Lodge liegt idyllisch am Südufer des Okavango Flusses. Zur Begrüßung erhält Thomas ein kleines Fläschchen Amarula, denn heute ist hier Vatertag. Wir genießen von der Terrasse der Lodge aus den Ausblick auf den Fluss, die Krokodile und Hippos lassen sich nicht sehen, aber ich entdecke auf der anderen Seite ein Familie, die ein Bad nimmt. Ein kleines Mädchen singt dabei in den höchsten Tönen. Auch nett!

Frisches Fleisch am Strassenrand

Gottesdienst in Rundu

Bungalow in der HAKUSEMBE RIVER LODGE

HAKUSEMBE RIVER LODGE
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